Bodenbelastung durch Arbeitsbühnen: Grundlagen, Risiken und Lösungen

Die Bodenbelastung von Arbeitsbühnen ist ein kritischer Faktor, der die Sicherheit und Effizienz beim Einsatz dieser Geräte wesentlich beeinflusst. Einfach ausgedrückt ist die Bodenbelastung das Gewicht, das eine Hubarbeitsbühne auf den Untergrund ausübt. Eine zu hohe Belastung kann den Boden beschädigen oder sogar zum Einsinken oder Kippen der Arbeitsbühne führen, was ein ernsthaftes Sicherheitsrisiko darstellt.

In diesem Artikel gehen wir auf die Grundlagen der Bodenbelastung ein und erläutern, warum das Verständnis dieses Aspekts für den sicheren Umgang mit Hubarbeitsbühnen entscheidend ist. Wir betrachten die Risiken, die mit einer unangemessenen Bodenbelastung verbunden sind, und stellen Lösungen vor, wie diese Risiken minimiert werden können.


Grundlagen der Bodenbelastung: Was Sie wissen müssen

Die Bodenbelastung von Arbeitsbühnen ist der Druck, den die Arbeitsbühne auf die darunter liegende Fläche ausübt. Dieser Bodendruck ist neben der Steigfähigkeit von Arbeitsbühnen entscheidend dafür, ob eine Arbeitsbühne für einen bestimmten Untergrund geeignet ist. Er wird durch das Gewicht der Arbeitsbühne selbst, das Gewicht der darauf befindlichen Lasten und die Art und Weise, wie dieses Gewicht auf den Boden verteilt wird, beeinflusst.

Eine geringere Bodenbelastung ist häufig bei Bühnenmodellen mit größerer Fläche zu finden, da sich das Gewicht besser verteilt. Bei allen Arbeitsbühnen wird dringend empfohlen, geeignete Unterlegplatten zur Lastverteilung zu verwenden, um den Bodendruck zu verringern und eine bessere Standsicherheit zu gewährleisten.

Eine Info über die maximale Bodenbelastung und geeignete Maßnahmen zur Lastverteilung sind häufig z.B. in den technischen Datenblättern der Hersteller oder in der Betriebsanleitung zu finden und entsprechend zu berücksichtigen.


Faustformel zur Ermittlung der maximalen Stützlast/Radlast

Die max. Radlast oder Stützlast einer Hubarbeitsbühne kann näherungsweise mit 80 % des Gesamtgewichts der Maschine einschließlich der Last im Arbeitskorb bestimmt werden. Das bedeutet, dass bis zu 80 % des Gesamtgewichts auf einer einzigen Stütze oder einem einzigen Rad ruhen können.

Bei selbstfahrenden Hubarbeitsbühnen ohne zusätzliche Stützen, wie z. B. Teleskop- oder Scherenarbeitsbühnen, haben die Räder eine ähnliche tragende Funktion wie die Stützen bei Lkw, Anhänger-Arbeitsbühnen oder großen Megadecks. 

Tipp: Achten Sie immer auf die Herstellerangaben, die sich meist als Aufkleber oder Schild in der Nähe der Reifen oder Stützen befinden. 


Lastverteilerplatten: Das sind die erforderlichen Größen und Stärken

UntergrundmaterialTragfähigkeit (N/cm²)
Organischer Boden (Torf, Faulschlamm, Moorerde)0
Unverdichtete Aufschüttungen0-10
Naturgewachsener Boden25-30
Nichtbindige Böden (Fein- bis Mittelsand)15
Grobsand bis Kies20
Bindige Böden (Ton, Schluff; abhängig von Bodenfeuchte)20
Breiig0
Weich4
Halbfest20
Fest30
Befestigte Oberflächen50-60
Straßenbelag75-100
Brüchiger Fels mit Verwitterungsspuren150
Nicht brüchiger Fels300


Erforderliche Abstützfläche (cm²) = Erforderliche Abstützfläche (cm²) Stützdruck (N bzw. kg) / Zulässige Bodenpressung (N/cm² bzw. kg/cm²)

Erforderliche Kantenlänge (cm²) = Stützdruck (N bzw. kg) / Erforderliche Abstützfläche (cm²)/mi>


Die Mindestangaben für Unterlegplatten variieren je nach Plattenmaterial. Bitte beachten Sie für den konkreten Fall immer die Herstellerangaben: 

PlattengrößeMindeststärke
Bis 50x50 cm4 cm
Bis 80x80 cm6 cm
Bis 110x110 cm8 cm
Kreuzverbände aus Vierkanthölzern10 cm


Umrechnung von Gewicht in Kraft:

  • 1 kN entspricht ca. 100 kg
  • 10 N entspricht ca. 1 kg
  • 1 daN entspricht ca. 1 kg
  • 10 kN entspricht ca. 1 Tonne


Verkehrslast

  • Flächenbezogene Lastenangabe, also Belastung pro Fläche
  • Angabe oft in N/cm², kN/m², z.T. auch als kg/m²
  • Immer beachten bei tragenden Decken / Geschossdecken

Punktlast

  • Punktbezogene Last- bzw. Kraftangabe
  • Angabe meist in N, daN, kN; gelegentlich in kg
  • Insbesondere bei aufgeständerten / eingehängte Böden und Bodenbelägen beachten
Punktlast


Risiken und Herausforderungen bei übermäßiger oder falsch verteilter Bodenbelastung durch Arbeitsbühnen 


Übermäßige oder falsch verteilte Bodenbelastungen durch Arbeitsbühnen kann zu ernsthaften Risiken, Problemen oder gar Verletzungen führen. Beispielsweise kann ein Betonboden, der augenscheinlich als stabil und tragfähig wahrgenommen wird, unter der extrem hohen Punktlast einer Arbeitsbühne Risse bekommen oder sogar brechen, insbesondere wenn das Gewicht nicht gleichmäßig verteilt wurde.

Ein weiteres Risiko besteht beim Abstützen auf Kanaldeckeln oder ähnlichen Bauteilen, die nicht für hohe Belastungen ausgelegt sind. Eine zu hohe Belastung der Arbeitsbühne kann zum Versagen dieser Strukturen führen, was nicht nur die Arbeitsbühne und das Projekt gefährdet, sondern auch erhebliche Reparaturkosten nach sich ziehen kann.

In sensiblen Bereichen wie Lagerhallen mit empfindlichen Bodenbelägen oder Parkhäusern mit begrenzter Tragfähigkeit kann eine unangemessene Bodenbelastung zu Schäden führen, die teure Reparaturen nach sich ziehen. Eine häufige Ursache ist die Überschreitung der zulässigen Verkehrslast durch die kombinierte Belastung aus Eigengewicht und Nutzlast der Bühne.

Es ist daher unbedingt erforderlich, die Druckfestigkeit im Vorfeld genau zu ermitteln und mit den technischen Daten der Arbeitsbühne abzugleichen. Im Zweifelsfall sollte ein Statiker oder erfahrener Techniker hinzugezogen werden, um die Eignung des Untergrundes für den geplanten Einsatz zu prüfen und mögliche Risiken zu minimieren.


Wird oft unterschätzt: das Gewicht von Hubarbeitsbühnen.


Lösungen und Best Practices für eine sichere Bodenbelastung

Um den Boden beim Einsatz von Arbeitsbühnen gleichmäßig zu belasten, ist eine sorgfältige Planung und Vorbereitung unabdingbar. Hier einige Schlüsselelemente für Best Practices:

  • Einsatz von Unterlegplatten oder Stabilisatoren: Diese verteilen das Gewicht auf eine größere Fläche, um den punktuellen Druck auf den Boden zu reduzieren.
  • Auswahl der richtigen Bühne: Abhängig von den Bodenbedingungen und der Aufgabe sollten geeignete Bühnenmodelle gewählt werden, die beispielsweise für weiches Gelände geeignet sind.
  • Berücksichtigung der Untergrundbeschaffenheit: Der Boden sollte auf seine Tragfähigkeit hin überprüft werden. 

Abschließend ist für manche Projekte die Konsultation eines Statikers oder Fachexperten empfehlenswert, um die Eignung des Bodens für die geplante Bühnennutzung zu bestätigen. Durch die Einhaltung dieser Maßnahmen und die Beachtung der spezifischen Anforderungen jeder Situation kann das Risiko von Bodenschäden minimiert und die Sicherheit bei der Verwendung von Arbeitsbühnen maximiert werden.


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